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AUF TAUCHSTATION

Man stelle sich vor, der Heimweg von der Arbeit führt nicht einfach vom Arbeitsplatz nach Hause, sondern direkt in die karibische Unterwasserwelt. So geht es in etwa Toni Barraco, wenn er von der Werkstatt bei Emil Frey Luzern-Littau seinen Heimweg antritt und mitten in seiner Korallenzucht ankommt.

Abtauchen nach Feierabend

Tagsüber bringt Toni Barraco als Autolackierer Fahrzeuge zum Strahlen. Abends und an den Wochenenden taucht er in die hypnotische Ruhe seiner Meerwasseraquarien ein. Als wir das Unterwasserreich von Toni Barraco durch die Garage betreten, sind wir erst mal einfach überwältigt. Das intensive Farbenspiel und das Leben in den Nachzucht Aquarien lassen uns vor lauter karibischen Feriengefühlen mit grossen Augen sprachlos stehen.

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Korallen «Made in Switzerland»

Eine Unterwasserwelt auf zwei Stockwerken

Rund 3500 l Salzwasser zirkulieren zwischen den sieben Aquarien im Parterre und im Keller. Osmose wasser gleicht die Verdunstung aus, und Pumpen sorgen für eine optimale Mineralstoff zufuhr. Wir steigen die Treppe ins Wohnzimmer hinauf, wo uns der Bentley unter seinen Aquarien erwartet: Ein 1650-Liter-Riffaquarium mit rund 30 Fisch- und 50 Korallenarten, das ein farben frohes Spektakel bietet. Die Strömung bringt die Weichkorallen sanft zum Schaukeln und das Gan ze strahlt eine unglaubliche Entspanntheit aus.

Korallen «Made in Switzerland»

Nachhaltigkeit steht für Toni Barraco an ers ter Stelle. Mit seiner heimischen Zucht leistet er einen Beitrag zum Schutz der Meere und natürlicher Riffe, die früher für den Handel oft beschädigt wurden. «Ich tausche meine Nach zuchten mit anderen Aquarianern und schone so die Wildbestände», erklärt er. Erst ein paar Wochen zuvor war er in Bali, wo er mit einer Umweltschutzorganisation die Strände von Plastikmüll befreite und auf Tauchgängen neue Riffe für Korallen anlegte.

Lebensraum im grossen Kleinformat

Während wir stolz einen Clownfisch erkennen, weil wir mal «Nemo» im Kino gesehen haben, erzählt uns Toni Barraco à la Unterwasserforscher Jacques Yves Cousteau von seinen Steinkorallen, Weichkorallen, Lederkorallen, Seeanemonen und Dutzenden Fischen, die er alle auch mit lateinischem Namen kennt. Acropora, Caulastrea, Montipora oder Euphyllia für die Gattungen der sessilen Wirbellosen, Tridacna für Riesenmuscheln oder Amphiprion ocellaris – eben der bekannte Clownfisch.

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Sehnsuchtsort Meer

Die Liebe zur Unterwasserwelt hat für Toni Bar raco auch persönliche Wurzeln. Da er im sizilia nischen Marsala aufgewachsen ist, erinnert ihn das Aquarium an die Nähe zum Meer und seine Heimat. «Das Aquarium ist ein Stück Meer hin ter Glas», sagt Toni. Es ist für ihn nicht nur ein Hobby, sondern auch ein Ort der Balance. Wer ihn inmitten seiner Aquarien erlebt, spürt sofort: Diese Welt ist genau sein Element.